Projektwoche der Mittelstufe 2024
T. Stahel, Mai 2024
Auch in diesem Jahr fand auf der Mittelstufe eine Projektwoche statt. Die Schüler:innen konnten aus folgenden Angeboten aussuchen:
Rugby-Spiele
In diesem Projekt konnten wir in die Welt des Rugbys, einen faszinierenden und körperlich anstrengenden Teamsport, eintauchen. Wenn du jetzt denkst, dass wir uns beim Tackling gegenseitig brutal umgeworfen haben, so wie man es im Fernsehen sieht, kann ich dich beruhigen. Wir waren zwar zuerst ein wenig enttäuscht, aber Sicherheit geht vor und es sollten ja alle möglichst unverletzt das Projekt geniessen können. So gab es die angepasste Regel, dass der Spieler mit dem Ball nach einer Berührung durch einen Gegner stehenbleiben und den Ball weiterpassen muss. Spass hatten wir dabei trotzdem und konnten durch verschiedene Übungen und viele Spiele nicht nur unsere körperlichen Fähigkeiten entwickeln, sondern auch das Verständnis für Teamarbeit und Respekt gegenüber den Mitspielern. Wir haben erlebt, wie wichtig bei solchen Spielen Fairness und freundschaftliches Verhalten sind.
Makramee
Makra… was? Wer schon einmal Armbändchen geknüpft hat und gern kreativ ist, musste dieses Projekt unbedingt besuchen. Makramee ist nämlich eine spezielle Knüpftechnik, die aus dem Orient über Spanien zu uns nach Europa kam. Meistens verwendet man dazu dickere Garne und Schnüre und ausser Armbändern oder Schlüsselanhängern kann man auch grössere Schmuckstücke wie Wandbehänge herstellen. Zuerst haben wir aber einfach angefangen und erstmal die verschiedenen Grundknoten geübt, das war nämlich manchmal schon ganz schön knifflig. Auf einem Knüpfkissen entstanden danach die ersten Armbändchen und später auch schwierigere Kunstwerke mit komplizierten Knoten und Mustern. Jeder konnte die Schwierigkeit für seine Knüpfprojekte selbst wählen. Mit einem Feuerzeug haben wir am Schluss die Fadenenden noch angeschmolzen, damit nichts aufgehen kann.
Stop-Motion-Film
Kurzgeschichten erfinden und aufschreiben, das hat sicher jeder schon einmal gemacht in der Schule. Aber wie wäre es, wenn man die Figuren so richtig lebendig machen und sich die Geschichte am Schluss wie in einem Film anschauen könnte? Genau das konnten wir in diesem Projekt tun. Mit einer besonderen Technik haben wir mit iPads unsere eigenen Stop-Motion-Filme produziert. Ein Stop-Motion-Film entsteht, wenn man ganz viele Fotos hintereinander setzt und rasch nacheinander anzeigt, so dass die Illusion entsteht, dass die Figuren sich bewegen. Für unsere Hauptdarsteller haben wir die verschiedensten Materialien verwendet, von Knete über Papier bis zu kleinen Gegenständen. Auch die Kulisse konnten wir selbst gestalten oder einen Greenscreen, z. B. ein einfarbiges Papier, benutzen, damit die Stop-Motion-App automatisch einen Hintergrund anzeigen kann. Natürlich musste der Ablauf vorher geplant und auf Skizzen festgehalten werden. Am Ende sind grossartige Kurzfilmchen entstanden. Bei Stop-Motion ist nichts unmöglich, man kann seiner Kreativität freien Lauf lassen.
GarageBand
Wenn sich junge Musiker:innen zusammentun und eine Band gründen, um gemeinsam zu musizieren, üben sie zuerst meistens in einer Garage. Der Name der App – GarageBand – passt deshalb sehr gut, weil man damit eigene Songs produzieren kann. Dazu haben wir natürlich keine Garage gebraucht, sondern nur ein iPad und Kopfhörer, und die ganze Band bestand nur aus einer Person. Plötzlich wurden wir alle zu Pianisten, Schlagzeugern und Blasmusikern, denn das iPad ist ein Multitalent. Doch zuerst gab es eine kleine Einführung in die Welt der Musikproduktion und wir befassten uns mit Themen wie Rhythmus, Melodie und Harmonie. Damit machten wir uns dann an die Erforschung der verschiedenen Instrumente, Klänge und Beats, die man auf verschiedenen Spuren kombinieren kann. Bei der Kreativität gibt es keine Grenzen. Ob du deine eigenen Melodien erfindest oder vorgegebene Bauteile nutzt, ist dir selbst überlassen. Am Schluss hatten wir jede Menge eigener Songs, die wir uns gegenseitig vorspielen konnten.
T-Shirt-Design
In diesem Projekt waren wir Designer unseres eigenen T-Shirts, das es wohl so auf der Welt kein zweites Mal mehr gibt. Gefragt waren jede Menge Ideen, Kreativität und Freude am Zeichnen und Gestalten. Wir haben gemeinsam viele Beispiele von Logos betrachtet und herausgefunden, worauf man achten muss, um selbst eines zu erfinden, das jedem gleich ins Auge springt. Als wir mit unserem Werk zufrieden waren, musste es zuerst auf eine Bügelfolie gedruckt werden. Dazu benutzten wir ein spezielles Gerät, das Plotter heisst. Danach war Bügeln angesagt, um das Logo samt Folie auf den Stoff zu übertragen. Ausser einem Bügeleisen benutzten wir auch ein spezielles Bügelgerät. Nach einer Abkühlzeit konnten wir die Folie abziehen und übrig blieb unser Logo auf dem Stoff. Stolz probierten wir die T-Shirts an und präsentierten sie uns gegenseitig.
Malatelier
Viele junge Künstlerinnen und Künstler haben sich im TTG-Zimmer versammelt und so tauchten wir gemeinsam in eine Welt voller Farben und Kreativität ein, um mit Pinsel und Farbe unsere Fantasie zum Leben zu erwecken. Dazu lernten wir eine grosse Auswahl an spannenden Techniken kennen. Jede Technik konnten wir ausprobieren und haben auf einem Blatt kleine Muster erstellt. Ein Highlight war, dass wir Teller bemalen konnten. Für unsere Kunstwerke haben wir verschiedene Malsachen wie Wasserfarbe, Filzstifte, Bleistifte, Glasurfarbe und Holzmalstifte verwendet, Malvorlagen ausgeschnitten, Skizzen gezeichnet und geföhnt. Als Arbeitsmittel kamen nebst dicken und ganz feinen Pinseln auch Holzstäbchen, Schwämmchen und Spachtel zum Einsatz. Entstanden sind ganz unterschiedliche Motive wie Fantasietiere, Landschaften mit Bergen und Wäldern, Sonnenuntergänge und Blumen. Wir waren alle richtig begeistert von unseren Meisterwerken.
Fairplay
Hattest du auch schon Streit bei einem Spiel, weil die andere Mannschaft gewonnen oder jemand ein besonders grobes Foul begangen hat? In diesem Projekt haben wir gelernt, wie wir miteinander beim Spielen respektvoll umgehen. Dazu gestalteten wir in Gruppen Plakate zum Thema Fairplay. Zu einem fairen Spiel gehört zum Beispiel, dass man die Regeln einhält, niemanden beleidigt, auch einmal nachgeben kann und sich entschuldigt, wenn man einen Fehler gemacht hat. Ein grosser Teil des Projekts fand aber draussen statt, denn wir haben nicht nur Gedanken zum Fairplay festgehalten, sondern es auch gleich geübt. Beim Fussballspiel konnten wir uns spielerisch miteinander messen und haben versucht, dabei immer fair zu bleiben. Und seien wir ehrlich: Fair zu spielen macht viel mehr Spass und Freude, das haben wir in diesen zwei Tagen selbst erlebt.
Comic Life
«Boom», «Tätsch», «Zack»! So gefüllte Sprechblasen kommen einem sofort in den Sinn, wenn man an Comics denkt. In diesem Projekt konnten wir eintauchen in die Welt des Comics. Aber alles von Anfang: Zuerst haben wir einige Basics der Comic-Gestaltung angeschaut und dann musste eine richtig gute Story her. Gar nicht so einfach. In kleinen Gruppen liessen wir unserer Fantasie freien Lauf und entwickelten mit Hilfe eines Mindmaps eine spannende Geschichte. Zuerst zeichneten wir den Ablauf in Form eines Storyboards. Mit einem iPad ausgerüstet mussten danach die Fotos im und um das Schulhaus geschossen werden. Ein paar Kinder nutzten auch den dunklen Schulhaus-Estrich für eine Entführungsgeschichte. Am Tablet haben wir mit der App «Comic Life» unsere Fotostory anschliessend designet, Fotos, Texte und Sprechblasen eingefügt und so druckreif gemacht.
Feuerwehr und Erste Hilfe
So richtig abwechslungsreich ging es in diesem Projekt zu und her. Zuerst haben wir gelernt, wie man Wunden richtig versorgt. Gegenseitig übten wir, verschiedene Verletzungen zu verbinden. Es kamen Pflaster und Druckverbände zum Einsatz. Für die Druckverbände haben wir Gummibärli-Päckli verwendet und die Gummibärli natürlich danach gemampft. Später bekamen wir eine Einführung in die Erste Hilfe. An einem Modell konnten wir das Beatmen und die Herzdruckmassage trainieren. Dazu hat uns ein Lied geholfen, im richtigen Rhythmus zu drücken. Und dieser war richtig schnell, damit die Person eine möglichst hohe Überlebenschance hat. Wir waren ziemlich erschöpft danach. Auch beim Besuch der Feuerwehr war Action angesagt. Richtig toll fanden wir, dass wir die Uniformen anziehen konnten und sogar in die Feuerwehrautos sitzen und die Stange runterrutschen durften. In einem eingenebelten Gebäude wurde Rauch simuliert, wie er bei einem Brand vorkommt. So dicht war er, man hat praktisch nichts gesehen und trotzdem mussten wir die vom Feuer eingeschlossenen Personen finden und Huckepack aus dem Gebäude retten. Zurück im Schulhaus haben wir noch einige Experimente durchgeführt. Wir mussten verschiedene Materialien darauf testen, ob und wie gut brennbar sie sind.
Handlettering
Wer gern kreativ ist und das Fach BG liebt, musste unbedingt dieses Projekt besuchen. Beim Handlettering malt man aber keine Bilder, sondern schreibt Wörter oder kurze Texte mit besonders schönen Buchstaben und erstellt passende Hintergründe dazu. Vielleicht hast du schon einmal die kunstvollen Schriften auf Geburtstagskarten, Namensschildern oder Tafeln in Restaurants gesehen. Genau das konnten wir in diesem Projekt selber herstellen. Es begann mit einer riesigen Auswahl an verschiedenen Schriftarten und Techniken zur Gestaltung und wir hatten viel Zeit, um eine ganze Menge davon auszuprobieren. Dazu haben wir ausser unseren Farb- und Filzstiften auch Pinsel verwendet oder wir benutzten ganz einfach unsere Finger, um Wasser- oder Farbspritzer aufs Blatt zu bringen und damit einen spannenden Hintergrund zu schaffen. Nach den vielen Erfahrungen konnten wir schliesslich unsere eigenen kreativen Texte und einen Schlüsselanhänger gestalten.